Im Jahr 1884 ließ Prinz August, Herzog zu Sachsen-Coburg-Gotha ein Jagdschloss errichten. Das hoflose dreigeschossige Gebäude mit südlichem Turmvorbau, nördlichem Mittelrisalit und polygonalen Erkervorbauten spiegelt die zeitgenössischen Wünsche, nach einer Villa mit jeglichem Komfort und dem repräsentativen Anspruch eines Schlosses, wieder. Die teilweise ziegelsichtige Fassade mit vorgeblendeten Fenster- und Türgewänden, aufgeputzten Mauerzinnen und gleichfalls bezinnten Dachfenstern orientiert sich sehr frei und willkürlich an Formen des englischen Villen- und Schlossbaues vom 16. bis 17. Jahrhundert. Die Dächer wiederum stehen mehr fanzösischen Vorbildern nahe. Im Jahr 1940 wurde das Jagdschloss an die Stadtgemeinde Schladming verkauft und dient heute als Rathhaus und ist innen weitgehend modernisiert, während der Außenbau, nicht zuletzt wegen der Erhaltung des Parks, ein wenig von seiner Atmospäre der Entstehungszeit bewahren konnte. Text: schladming.at |